Weiche Wolle: Welches Garn eignet sich zum Stricken von Kuschelkleidung?

Kuschelwolle

Herbststimmung: Die ersten Blätter färben sich in ein leuchtendes Orange und in den Abendstunden weht ein frischer Wind. Das macht nicht nur Lust auf die kühlere Jahreshälfte, sondern auch Lust aufs Stricken und Häkeln. Und dann stellt man sich die Frage: Welche weiche Wolle nehme ich am besten? Welche Wolle ist schön kuschelig und kratzt nicht? Welche Wolle kaufe ich für welches Strickprojekt? In unserem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche Wolle sich für flauschige Pullover, Strickjacken, Socken, Schal und Mützen besonders gut eignet.

Weiche Wolle – von Angora bis Schurwolle

Wolle ist gleich aus mehreren Gründen ein besonders einzigartiges Material. Besonders weiche Wolle ist auf der einen Seite besonders flauschig und wärmend, was sie für Herbst- und Winterkleidung prädestiniert. Doch auch in der Verarbeitung geben die die Garne sich äußerst angenehm. Bereits mit ein wenig Übung im Stricken und Häkeln können Sie Ihre eigenen Kreationen problemlos auftragen. Besonders Tierwolle ist beliebt, schließlich muss das Fell ja auch Schafe, Alpakas und Co. vor kühlen Temperaturen schützen. Das zeigt sich in den isolierenden Eigenschaften der Naturwolle. Unterschiede gibt es nicht nur im Wärmeverhalten, sondern auch in der Dicke des Wollfadens. Das macht Kleidung mal filigraner und mal molliger – mit unserem Überblick finden Sie immer Ihr Lieblingsgarn für das nächste Projekt.

Alpakawolle – das Kuschelgarn aus den Anden

Alpakas sind nicht nur niedlich dreinblickende Tiere, ihre Wolle ist besonders geschmeidig und wärmend. Das perfekte Herbst- und Wintergarn ist die Alpakawolle nicht nur aus modischen Gründen, auch für Allergiker ist die Alpakawolle meist verträglicher als Schurwolle. Durch die glatte Oberfläche ist diese weiche Wolle ideal zum Stricken und Häkeln von Pullover, Strickjacken und Ponchos geeignet, denn sie ist flauschig und trotzdem leicht. Das Garn ist aber auch etwas teurer als Alternativen. Schließlich muss es meist importiert werden.

Angora – eine zweischneidige Strickwolle

Angora stammt von Kaninchen und kann eigentlich geschert oder abgekämmt werden. Aber bei der Gewinnung von Angorawolle wird in chinesischen Pelztierfarmen leider nicht an das Tierwohl gedacht. Daher sollte man darauf achten, woher diese weiche Wolle stammt und sie nur dort kaufen, wo an das Tierwohl gedacht wird. Als Material ist Angora natürlich sehr angenehm und geschmeidig. Es absorbiert Schweiß besonders gut und schafft einen angenehmen Temperaturausgleich. Auch für Rheuma-Patienten ist das gut geeignet. Ideal für Pullover, Mützen und Schals. Einfach glatt rechts und locker verstricken – so kommt diese weiche Wolle am besten zur Geltung.

Kaschmir – Ziegenwolle, die beim Stricken gar nicht zickt

Kaschmirziegen sind ein majestätischer Anblick mit ihrem wuscheligen Fell. Aus dem Unterfell dieser Ziegenart wird die Kaschmirwolle gewonnen, diese Unterwolle wärmt die Ziegen im Gebirge. Entsprechend wärmend ist Kaschmir auch als Schal oder Sweater, selbst mit dünnerem Garn. Wenn Sie an kühleren Abenden draußen auf der Terrasse sitzen wollen oder Ausflüge in kalte Gebiete planen, ist das die ideale Wolle zum Stricken von Schals, Tücher, Pullover und Westen. Dafür ist Kaschmir auch entsprechend teuer, zum Experimentieren also weniger gut geeignet.

Merinowolle – die besonders weiche Wolle ohne Kratzgefühl

Wollen Sie für sich und Ihre Lieben etwas stricken, das garantiert gut ankommt, ist Merinowolle meist die sichere Wahl. Die leichte weiche Wolle ist flexibel und hält auch mit dünnem Faden recht warm, wenn es mal frisch wird. Zudem ist die glatte Oberfläche nur wenig kratzig, also auch für Menschen geeignet, die Wollsachen sonst eher meiden. Da sich das Material angenehm auf der Haut anfühlt, kann es nicht nur für Pullover, sondern auch für Socken, Handschuhe, Schal, Mützen und Babykleidung verwendet werden.

Mohair – von warm bis leicht

Mohairwolle stammt von den Angoraziegen, ist aber keine Angorawolle. Diese weiche Wolle ist beim Tragen sehr strapazierfähig und die dünne Mohairwolle der Baby-Ziegen (Kid-Mohair) kann auch für Spitzenarbeiten genutzt werden. Allerdings ist Mohair nicht gerade pflegeleicht und wird am besten nur kalt mit der Hand gewaschen, für Kids also nicht die erste Wahl.

Schurwolle – der Klassiker vom Schaf

Wolle vom Schaf ist ein nachhaltiger und günstiger Rohstoff und kann leicht verarbeitet werden. Auch für Einsteigerinnen, die sich noch an der Stricknadel üben müssen, ist es das ideale Garn. Dank ihres hohen Fettanteils kann Schurwolle nach außen auch etwas Wasser abweisen, nimmt Schweiß aber recht gut auf. Warm hält Schurwolle auch, allerdings darf sie nur kalt gewaschen werden und kratzt aber leider manchmal.

Alternative Wolle aus Naturfasern und Synthetik

Natürliche Alternativen finden sich beispielsweise in der pflegeleichten Baumwolle, im Leinengarn oder auch Bambus, wobei Bambus eher für wärmere Temperaturen geeignet ist. Kunstfasern haben den Vorteil, dass sie vor allem besonders leicht und dünn sind, aber gleichzeitig gut wärmen können. Dafür kann es mit Polyamid, Polyacryl und Co. unangenehm schwitzig werden.

Mit guter Wolle durch dickes und dünnes Garn

Die verschiedenen Wollarten haben alle ihre eigenen Vorteile und Nachteile. Wofür Sie sich entscheiden, hängt letztlich auch vom gewünschten Kleidungsstück ab. Dickere Wolle lässt sich viel schneller und einfacher verarbeiten und selbst voluminöse Strickpullover gelingen so im Handumdrehen. Ein feinmaschiger Schal oder ein elegantes Halstuch hingegen sind schon arbeitsintensiver. Zudem sollten Sie auch bedenken, dass Sie nicht nur reine Wolle nutzen können, sondern auch Gemische. Diese behalten dann beispielsweise die wärmenden Eigenschaften der Naturwolle, werden aber durch den Stretch von Synthetikgarn ergänzt.

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