Stricken für Anfänger leicht gemacht

Stricken für Anfänger

 

Stricken macht richtig Spaß – und es wirkt sogar schon nahezu meditativ. Außerdem eignet sich Selbstgemachtes super zum Verschenken oder natürlich auch für den Eigengebrauch. Das Schöne daran ist, dass Sie das Ergebnis direkt in den Händen halten. Ob Schal, Mütze, Decke oder Kleidungsstück – die Möglichkeiten sind schier unendlich. Gleichzeitig hat man das gute Gefühl, dass das selbst hergestellte Produkt aus fairen Bedingungen entstanden ist. Stricken für Anfänger zu lernen lohnt sich also – egal ob jung oder alt. Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag zeigen, worauf als Anfänger in Sachen Material und Technik zu achten ist.

 

Zunächst wichtig: das Material 

Die wichtigsten Materialien für den Anfang sind ganz klar die Wolle und die dafür geeignete Stricknadel. Weitere Utensilien, die Sie parat haben können, sind beispielsweise eine Stoffschere sowie ein Maßband. Worauf bei diesen Basismaterialien zu achten ist, zeigen wir Ihnen jetzt: 

 

Stricknadel 

Es gibt unterschiedliche Stricknadeln. Beim Stricken für Anfänger eignen sich Rundstricknadeln am besten. Sie haben den Vorteil, dass die Maschen nicht von der Nadel rutschen, wenn Sie zwischendurch mal pausieren. Achten Sie aber darauf, einen glatten Übergang zwischen Stricknadel und Garn zu schaffen, damit diese sich nicht verhaken. 

Tipp: Die Stricknadel sollte unbedingt zu der Angabe auf der Wolle passen. Zu dicke Nadeln können die Maschen sonst lockern und umgekehrt. Wenn Sie am Anfang merken, dass Sie eher dazu neigen, sehr enge Maschen zu stricken, probieren Sie es aber ruhig auch mit einer dickeren Nadel.

 

Aus welchem Material soll die Stricknadel bestehen?

Stricknadeln gibt es in diversen Materialien. Jene aus Holz gelten als angenehm in der Hand. Das Garn gleitet allerdings nicht ganz so leicht darüber wie es bei Plastik oder Metall der Fall ist. Gerade im Anfangsstadium jedoch kann das auch durchaus sinnvoll sein, damit so wenig Maschen wie möglich herausfallen können. Frust ist auf diese Weise jedenfalls ausgeschlossen. 

Stricknadeln aus Metall eignen sich besonders für raue bzw. kratzigere Wollarten. Wenn Sie aktuell mit besonders weichem Garn arbeiten, sollte ein anderes Material bevorzugt werden, damit das Garn nicht hin und her rutscht. 

Zuletzt sind Nadeln aus Plastik erhältlich. Sie liegen leicht in der Hand, sind nicht kalt (wie Metall) und es lässt sich leicht mit der Wolle arbeiten. Ein Nachteil ist, dass diese Variante weniger umweltfreundlich ist als die beiden erstgenannten. 

 

Generell können Sie sich an folgenden Nadelstärken orientieren: 

  • 1,5 – 4,5 mm für Spitzengarn: extra feines bis dünnes Garn 
  • 4,5 – 5,5 für mittleres Garn und 
  • 5,5 – 8 und größer für dickes bis extra dickes Garn 

 

Falls Sie sich nicht sicher sind, welches Maß die Nadel hat, so eignet sich zum Ausmessen dafür prima ein Stricknadelmaß. Die Handhabung ist identisch zu einem Lineal. Technisch gesehen empfiehlt es sich beim Stricken für Anfänger immer die größte Nadelstärke zu wählen. Das ist nützlich, weil man gerade am Anfang dazu neigt, zu verkrampfen. Je dicker die Nadel, desto leichter wird es Ihnen fallen, locker zu bleiben und die einzelnen Maschen nicht zu klein werden zu lassen. 

 

Wolle 

Für Anfänger empfehlen wir vor allem mitteldickes Garn. So lassen sich die Maschen besser überprüfen. Sobald Sie etwas mehr Erfahrung gesammelt haben, können Sie Strick-Projekte mit feiner oder dicker Wolle starten. Die Dicke der Wolle lässt sich an der sogenannten Nadelstärke erkennen (siehe oben). Ein Zusatzeffekt bei dickerer Wolle ist, dass Sie schneller Ihre eigenen Erfolge beim ausgewählten Muster verfolgen können, da die einzelnen Reihen besser zur Geltung kommen. Glatte Wolle ist besonders am Anfang leichter zu verarbeiten als raue. 

 

Die Grundtechnik beim Stricken für Anfänger 

Die richtige Grundhaltung erleichtert den Einstieg – da sind wir uns sicher. Um ein Gespür für die Fingerhaltung zu bekommen, nehmen Sie den Fadenanfang von der Wolle und wickeln Sie ihn von links unten nach rechts oben um den Zeigefinger Ihrer linken Hand. Danach binden Sie den Faden von links unten nach rechts oben um den Daumen Ihrer linken Hand. Jetzt mit einer Nadel von unten in die Daumenschlinge stechen, einen Umschlag machen und den Faden durchziehen. Die Anfangsmasche ist somit fertig gebildet! 

Um den Ausgangspunkt für einen Kreuzschlag zu kreieren, der bei den meisten Strickanleitungen verwendet wird, trennen Sie einfach die beiden Fäden mit Zeigefinger und Daumen der linken Hand. Achten Sie darauf, dass das Fadenende vor dem Daumen liegt und das Garn über dem Zeigefinger. Jetzt nur noch die beiden Finger mit den Fäden auseinander bewegen – schon ist die Technik angewandt. 

Mit Mittel-, Ring- und kleinem Finger halten Sie beide Fäden fest. Dann stechen Sie mit der gleichen Nadel einfach von unten durch die Daumenschlingen, holen das Garn durch die Schlinge und nehmen anschließend den Daumen aus dieser heraus. Die Schlinge kann festgezogen werden, indem man das Ende des Fadens mit dem Daumen nach unten zieht. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht zu fest ziehen, da die Maschen später sonst nur schwer von der Nadel zu bekommen sind. 

Halten Sie Ihre Nadel in der rechten Hand und wickeln Sie den Faden, der vom Garn kommt, um den Zeigefinger der linken Hand. Auf diese Weise lässt sich die Fadenspannung kontrollieren. Wenn sie den Faden mehrmals um den Zeigefinger wickeln, erhöht sich die Spannung und der Faden kann nicht mehr so einfach durch die Finger gleiten. 

 

Grundmaschenarten

Eine Masche ist eine Fadenschlinge, die in eine andere eingehängt wird. In Kombination entsteht ein bestimmtes Muster. Zu unterscheiden sind die linken Maschen von den rechten. Zusammen bilden sie die Grundmaschenarten

Rechte Maschen sehen optisch sehr glatt aus und haben die Form einer halben Acht. Der Arbeitsfaden wird dabei hinter die Nadel gelegt. Dann stechen Sie mit der rechten Nadel von vorne links in die erste Masche auf der linken Nadel und holen den Faden durch die Schlinge

Linke Maschen erkennen Sie an den waagerechten Rippen bzw. Balken. Für diese Art von Masche muss der Arbeitsfaden vor die Nadel gelegt werden. Sie stechen mit der rechten Nadel durch die nächste Schlinge auf der linken Nadel. Mit dem Faden wir ein Umschlag um die rechte Nadel gemacht und das Garn anschließend durch die Schlinge gezogen. Jetzt einfach die Masche von der linken Stricknadel gleiten lassen. 

Beachten Sie, dass rechte Maschen von der Rückseite aus wie linke aussehen und umgekehrt. Machen Sie sich als schon im Vorfeld Gedanken, welche Seite die Vorderseite Ihres Pullovers oder Schals ist. 

Kleiner Tipp am Anfang: Als erstes Stück eignet sich prima ein Schal oder eine kleinere Decke zu stricken. Beides ist relativ schnell hergestellt und von der Technik her für Anfänger super geeignet. Wählen Sie am besten erst mal kleinere Projekte mit klaren Formen aus. So lassen sich Schritt für Schritt Ihre Fertigkeiten steigen und Stricken für Anfänger wird zum Spaß- und nicht Frustfaktor! 

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